Teil 3: Untergrund

Nachdem die wichtigsten Punkte zu Planung und Material besprochen wurden, geht es nun an den Untergrund. Die Lebensdauer und Funktion einer Terrasse ist sehr stark von der Beschaffenheit des Untergrundes und der richtigen Ausführung der Unterkonstruktion abhängig. Wir stellen euch den Aufbau der beiden häufigsten Untergründe vor und zeigen euch wie die Unterkonstruktion fachgerecht verlegt wird. Lernt die drei Lieblingszubehörteile von Michael sowie das spannende Projekt Alpe Hohenegg im Allgäu kennen.

Aufbauvarianten

Variante 1

Verdichtetes
Schotterbett

Damit die Terrasse später nicht absinkt oder unterspült werden kann, ist ein verdichtetes, tragfähiges und frostsicheres Schotterbett notwendig. Wasser muss von diesem Aufbau aufgenommen und durch Drainagewirkung abgeleitet werden. In den dazugehörigen DIN-Richtlinien – wie ZTV-Wegebau / DIN 18318 / DIN 18315 – findet ihr die geforderten Informationen wie Aufbau- und Materialstärke. Zubehörtipp: Pflanzenvlies mit einarbeiten.

  • 1. Schotterbett
  • 2. Kies
  • 3. Pflanzenvlies
  • 4. Terrassenfüße

Variante 2

Abgedichtete
Flächen

Wird die Terrasse auf abgedichteten Flächen bzw. auf Altbelägen wie Fliesen oder Steinplatten aufgebaut, ist es wichtig sehr sorgfältig zu planen, denn dieser Untergrund muss das Regenwasser und die Verschmutzungen durch ein ausreichendes Gefälle dauerhaft ableiten!

  • 1. Abgedichtete Fläche mit Gefälle
  • 2. Terrassenfüße

Balkon oder
Dachterrasse?

Bei der Verlegung auf Dachterrassen oder Balkonen müssen zusätzlich weitere Aspekte wie diese hier berücksichtigt werden: Druckbelastbarkeit von Dämmungen und zulässiges Flächengewicht, bauaufsichtliche Zulassung, Brandschutz, Schallschutz, Mechanische Belastung, Windsog und Materialverträglichkeit.

Habt ihr Fragen zu vorgefundenen Untergrundsituationen, bei denen ihr unsicher seid, dann sprecht uns gerne an:

Profi-Tipp

Kontrolle
ist wichtig

Prüft vor der Terrassenmontage unbedingt sorgfältig den Untergrund auf seine Funktionsfähigkeit, denn das ist euer Fundament! Kontrolliert anhand eures Verlegeplans, mit dem ihr im Vorfeld euren exakten Bedarf und auch eventuelle Lösungen für Laibungen, Blenden, Längsstöße der Dielen, Bodenroste, Beleuchtung bestimmt habt, alle gelieferten Materialien nach Vollzähligkeit und Richtigkeit und dokumentiert eventuelle Beschädigung!

  • Untergrund kontrollieren
  • Geliefertes Material kontrollieren
  • Evtl. Beschädigungen dokumentieren

Unterkonstruktion
fachgerecht verlegen

Material und Dimension der Unterkonstruktion bestimmen zusammen mit der Dielenvariante die Tragfähigkeit der Terrassenfläche. Daher ist, wie im Teil 2 – Material bereits erklärt, wichtig, die zu erwartende Belastung zu prüfen und sicher zu stellen, dass die Entwässerung aufgrund der Unterkonstruktion und Auflagepunkte nicht behindert wird. Ob eine Unterkonstruktion aus ALU oder WPC zum Einsatz kommt, hängt von der Aufbauhöhe und der Spannweite ab.

Profile auslegen

Unterkonstruktionsprofile maximal mit einem lichten Abstand von 400 mm verlegen. Zur Befestigung von Blenden oder für eine Queraussteifung bei Dachterrassen muss im Vorfeld ein entsprechender Mehrbedarf an UK-Material berücksichtigt werden.

Längen verbinden

Für alle unsere Unterkonstruktionsprofile gibt es einen passenden Längenverbinder. Längsstöße der Profile sollten immer auf einem Auflagepunkt liegen und mit etwas Luft von etwa 5 mm verbunden werden, so kann eine Längenausdehnung gewährleistet werden. Der Abstand zu festen Bauteilen von 1–2,5 cm je nach Dielen- und Rahmenlänge muss berücksichtigt werden.

Unterkonstruktion entkoppeln

Die Unterkonstruktion darf niemals direkt auf dem Boden liegen – sie muss unbedingt vom Untergrund entkoppelt werden. Abstandshalter aus Gummi oder Kork und unsere praktischen Terrassenfüße sind ideale Auflagepunkte, gleichzeitig lassen sich hiermit Unebenheiten einfach ausgleichen, das Profil lässt sich mit einem Klick fixieren und das richtige Gefälle perfekt einstellen.

Profi-Tipp

Schwimmend
verlegen

Die Besonderheit an unseren Unterkonstruktionen ist, dass die Systeme schwimmend verlegt werden können. Das heißt, sie müssen nicht zwingend am Untergrund befestigt werden. Das ist ein großer Vorteil, da es in den meisten Fällen gar nicht möglich ist, die UK im Untergrund zu verankern.

In einigen Situationen, wie bei Dachterrassen oder Balkonen, ist zur Windsogsicherung eine Befestigung bzw. eine Beschwerung der Unterkonstruktion gefordert.

Michaels Empfehlung

Die 3 besten
Zubehörteile

Beim Zubehör hat sicher jeder von euch seine Standards, auf die er schwört und baut! Wir haben Michael nach seinem Lieblingszubehör gefragt, auf das er nicht mehr verzichten möchte.

Projekt: Alpe Hohenegg

320 qm
Panorama-Terrasse
im Allgäu

  • Aufwendige Untergrundarbeiten
  • Splittbett und Stahlkonstruktion
  • Die Starke in Sonderlänge

Nicht weit von Oberstaufen liegt an den Imberg geschmiegt der Berggasthof „Alpe Hohenegg“. Er thront auf rund 1150 Metern Höhe und befindet sich damit in einem der südlichsten Zipfel des Oberallgäus. Eine ganzjährig starke Beanspruchung durch Freizeitsportler sprachen bei der Sanierung der Terrasse für Dielen aus Holzverbundwerkstoff von NATURinFORM. Zur Sanierung gehörten auch aufwändige Arbeiten am Untergrund.

Hohe Anforderungen an gewerblich genutzte Terrassen
Den Auftrag zur Sanierung der Terrasse erhielt Jürgen Kellner. Kellner ist Zimmermeister, Bausachverständiger und staatlich geprüfter Hochbautechniker. Nach dem Erhalt des Meistertitels gründete er 2003 seinen eigenen Betrieb und beschäftigt heute neun Mitarbeiter, unter ihnen Dachdecker, Zimmerer, Trockenbauer und Bauhelfer. Er arbeitet in allen Bereichen des Holzbaus und betreut Kunden von der Planung bis zur Fertigstellung. Großen Wert legt Kellner auf die nachhaltige Verwendung von Holz aus nachwachsenden Baumbeständen. Jürgen Kellner und sein Team fanden eine Terrasse in imprägnierter Fichte vor, die dort zehn Jahre gelegen hatte und „komplett durch“ war. Da es sich bei dem Objekt um eine Gewerbeeinheit handelt, bestanden hohe Anforderungen an die Ausführung der Terrasse. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen schlug er dem Besitzer unsere „Starke“ vor.

Aufwendige Arbeiten am Unter- und Abgrund
Vor Ort wurde Kellner mit einer echten Herausforderung konfrontiert. „Wir fanden zwei unterschiedliche Untergründe vor“, so der Bau-Profi. „Zum einen Erdreich mit Splitt und Pflaster, zum anderen ein Gefälle, das mit einer bereits vorhandenen Stahlkonstruktion überspannt war.“ Unterhalb dieses Bereiches mussten die Handwerker ein Fallnetz anbringen, falls – im höchst unwahrscheinlichen Fall – doch einmal eine Diele brechen sollte. Nach der Fertigstellung erfolgte eine Abnahme durch die BG BAU. Allein für die Untergrundvorbereitung im vorderen Bereich wurden insgesamt 23 Kubikmeter Splitt-Unterbaukies mit dem Lkw auf die Alpe gebracht. Nachdem seine Mitarbeiter den Splitt aufgebracht hatten, wurden die Pflastersteine nach Vorgabe im Abstand von 50 cm verlegt. Darauf folgte die Alu-UK aus unserem Zubehör mit einer wasserabführenden Schicht. Dies war dann die perfekte Basis für Die Starke, die in Sonderlängen bis 5,1 Meter verlegt wurde. „Diese Arbeiten waren ziemlich aufwendig“, erinnert sich Jürgen Kellner, „denn wir mussten vorbohren, senken und schrauben, und das ist sehr zeitaufwendig.“

Holzverbundwerkstoffe: umweltfreundlich und nachhaltig
Kellner ist von den Eigenschaften unseres Holzverbundwerkstoffes überzeugt. Als Inhaber eines holzverarbeitenden Betriebs ist er seit einigen Jahren mit einer drastischen Verknappung von Qualitätsholz nicht zuletzt aufgrund der Dürrezeiten und der daraus resultierenden Borkenkäferplage konfrontiert. „Die heimischen Hölzer haben in den letzten Jahren sehr gelitten und gutes Bauholz ist schwer zu bekommen“, so Kellner. Auch aus diesem Grund fällt seine Wahl immer öfter auf Holzverbundwerkstoffe, die umweltfreundlich, nachhaltig und recycelbar sind. „Preislich spielt dieses Material in der gleichen Liga wie Vollholz, aber es erfüllt die Anforderungen nach Langlebigkeit und Gebrauchsnutzen in einem hohen Maße“, so Kellner.

www.kellnerplan.de