Altenheim „St. Katharina Labouré“ in Unterhaching

Der im Frühjahr 2022 fertig gestellte Neubau des Alten- und Pflegeheims St. Katharina Labouré in Unterhaching bei München fügt sich harmonisch in die ihn umgebende Parklandschaft ein. Der dreistöckige Baukörper wird aufgelockert durch frei auskragende Balkone, die durch vertikale Lamellen zum einen Sonnen- und Sichtschutz bieten, zum anderen Blickbeziehungen nach außen zulassen. Auftraggeber und Architekten wünschten bei den Materialien eine warme Holz-Optik. Sowohl bei den Dielenböden auf den Balkonen als auch bei den Sichtschutzharfen fiel die Wahl auf den langlebigen Holzverbundwerkstoff von NATURinFORM. Auf insgesamt 1.070 Quadratmetern wurde die Massivdiele DIE KOMPAKTE in der Ausführung „Sand gebürstet“ verlegt; für den Sicht- und Sonnenschutz lieferte der bayerische Hersteller 8700 laufende Meter des Sonnenschutzprofils DER KONSTRUKTIVE in „Hellbraun“.

Terrassendiele + Sonnen- und Sichtschutz
DIE KOMPAKTE in Sand gebürstet als Massivdiele
DER KONSTRUKTIVE in Hellbraun als Sonnen- und Sichtschutz

Art der Baumaßnahme
Neubau

Bauherr
Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul, Mutterhaus München

Lage
Balkone und Sonnenschutz,
Altenheim „St. Katharina Labouré“
Biberger Straße 8, 82008 Unterhaching

sonnenschutz zur beschattung und balkon dielen in holzoptik aus wpc von naturinform

Die Geschichte des Alten- und Pflegeheims beginnt 1924 mit dem Kauf eines landwirtschaftlichen Betriebes, der zunächst der Lebensmittelversorgung der Kongregation der Barmherzigen Schwestern und ihrer Einrichtungen sowie der Schwesternerholung diente. Ab 1967 befand sich auf dem Gelände ein Schwesternaltenheim, das später zu einem öffentlichen Alten- und Pflegeheim umgewandelt wurde. Im September 2020 wurde der Grundstein für das neue Heim St. Katharina Labouré gelegt, das im März 2022 fertiggestellt wurde – als ein „Ort, an dem Menschen gut leben, begleitet und betreut werden – ein Ort, an dem alle hier Tätigen gut arbeiten und wirken können“, beschrieb es die Generaloberin Schwester Maria Rosa Dick.

Wohngemeinschaften statt Pflegeheim

„Wir erhielten den Auftrag, ein Alten- und Pflegeheim für etwa 100 Bewohnerinnen und Bewohner zu planen“, berichtet Simon Baumann, der für das Projekt verantwortliche Architekt der SAI Schleburg Generalplanungs GmbH mit Sitz in Rosenheim. Das Architekturbüro ist deutschlandweit tätig und mit rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines der größten zwischen München und Salzburg. Seit über 70 Jahren deckt das Expertenteam das gesamte Spektrum architektonischer Aufgaben ab.
Idealerweise sollten die einzelnen Bereiche möglichst in 12er-Wohngruppen aufgeteilt werden, in der jede Wohngruppe eine Küche und einen eigenen Aufenthaltsraum erhält, „mit dem Charakter einer Wohngemeinschaft und nicht eines klassischen Pflegeheims“, so Baumann. Die vorgegebene Anzahl der Bewohnerinnen und Bewohner konnte in acht Wohngruppen aufgeteilt werden. Diese sind in den drei Flügelbauten untergebracht, die an einen zentralen Verbindungsbau angegliedert sind. Dort befinden sich die Organisation sowie der Zugang zu den einzelnen Bewohnergruppen. Eine Herausforderung im Bauablauf bestand darin, dass zunächst ein Teil des Bestandsgebäudes abgerissen werden musste, bevor mit dem Neubau begonnen werden konnte.

Dreigeschossiger Neubau in Massivbauweise

Der dreigeschossige Neubau, errichtet in Massivbauweise in Stahlbeton und Mauerwerk, besteht aus einem Zentralbereich, drei Seitenflügeln sowie einer auf der Ostseite über einen Gang angegliederten Kapelle. Der Nordflügel und der Zentralbereich sind unterkellert. Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlich zugänglichen Bereiche wie die Kapelle, Cafeteria, Mehrzweckraum sowie Sozialräume mit besonderen Nutzungen, Anlieferung und Büros.
Die aussteifenden Stahlbeton-Wände wurden mit einer Wärmedämmfassade aus Ziegeln verkleidet. Bei der gesamten Baumaßnahme verzichtete man weitestgehend auf erdölbasierte Dämmungen. Eine bautechnische Besonderheit sind die zwei Meter tiefen, auskragenden Balkone, die als Aufenthaltsraum und als Sonnenschutz dienen. Die Beheizung des nach KfW55-Standard gebauten Gebäudes erfolgt durch Fernwärme; eine Lüftung wurde nur in den erforderlichen Bereichen installiert. Sämtliche Ein- und Ausgänge, einschließlich der Balkone, wurden komplett schwellenlos (0-Schwelle) ausgeführt, die Einschränkungen der dort Wohnenden sind somit auf ein Minimum reduziert. Den Zuschlag für den Bau des Alten- und Pflegeheims erhielt der Generalunternehmer Grossmann Bau GmbH & Co. KG. Als eines der ältesten und größten Bauunternehmen im Landkreis Rosenheim verfügt Grossmann über besonderes Know-how im Hochbau.

Balkone als Verbindungsraum zwischen drinnen und draußen

Der moderne Gebäudekomplex fügt sich dank der offenen, filligranen Fassade harmonisch in die umgebende Parklandschaft ein. Die umlaufenden Balkone bilden dabei den Verbindungsraum zwischen drinnen und draußen. „Eine funktional wie gestalterisch prägende Rolle spielen die Sicht- und Sonnenschutzharfen, sie verleihen der Fassade eine aufregende Irregularität. Die Balkone stellen durch die Lamellen einerseits eine Art geschlossenes Volumen dar, zum anderen lassen sie Blickbeziehungen nach außen zu“, so Simon Baumann.

Holzverbundwerkstoffe setzten sich gegen Holz durch

Zu Beginn der Planungsphase wünschten sich Architekturbüro und Auftraggeber die Verwendung von Holz auf und an den Balkonen – sowohl als Bodenbelag als auch beim Sicht- und Sonnenschutz. Letztlich überzeugten die materialtypischen Eigenschaften des Holzverbundwerkstoffs. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass Holz in witterungsexponierten Bereichen wie der Fassade in Puncto Langlebigkeit und Instandhaltung deutlich schlechter abschneidet als der Holzverbundwerkstoff“, so Baumann. Zum anderen kam bei den Dielen der Aspekt der Benutzersicherheit zum Tragen, denn im Gegensatz zum Holz splittert der moderne Werkstoff nicht: Eine Verletzungsgefahr der Bewohner durch Splitter ist hier nicht zu befürchten.

Sonnenschutzprofil DER KONSTRUKTIVE für Sonnen-/Sichtschutz-Harfen

Für die Sonnen- und Sichtschutz-Elemente lieferte NATURinFORM insgesamt 8700 laufende Meter seines Profils DER KONSTRUKTIVE in der Farbe „Hellbraun“: vierseitig glatt, ohne Prägung und ohne Bürstung. Für die Balkone im ersten und zweiten Obergeschoss wurden 215 Sichtharfen in den Maßen 1,25 x 2,70 Meter gefertigt, für das Erdgeschoss 80 Stück a 1,25 x 3,20 Meter. DER KONSTRUKTIVE mit seiner natürlichen Holzmaserung und seiner Materialstärke von 38 Millimetern ist vielseitig einsetzbar. Die Oberfläche ist glatt und wirkt damit natürlich und hochwertig.
Zunächst wurden vorgefertigt Rahmen aus Flachstahl auf die Baustelle geliefert, in diese verschraubte die Zimmerei Wagner aus Prien das Profil in den Abmessungen 38 x 100 Millimeter. Die so vorkonfektionierten Sonnenschutzelemente wurden dann an der Stahlkonstruktion der Fassade montiert. „Die Produktion der Sichtschutzharfen stellte für uns eine Premiere dar“, erinnert sich Martin Wagner. Er kannte den Holzverbundwerkstoff bis dato vor allem auf Balkon- und Terrassenböden. Der Zimmerermeister und staatlich geprüfte Bautechniker gründete seinen Betrieb 1996 und zum Leistungsumfang gehört ein breites Leistungsspektrum – von Holzhäusern, Fassaden, Dachstühlen- und -fenstern über Balkone, Wintergärten, Terrassen und Carports bis hin zu Außentreppen, Zäunen, Bautechnik, Dämmung und Innenausbau. Zum Unternehmen gehören heute ein Meister, sieben Gesellen sowie drei Azubis.
Die Farbe der Lamellen wurde vom Architekturbüro empfohlen, vom Hersteller bemustert und schließlich vom Bauherrn freigegeben. „Die Verarbeitung des Materials gestaltete sich aufgrund der hohen Rohdichte ein wenig  anspruchsvoller als mit Holz“, resümiert Martin Wagner. Daher sei das Verschrauben etwas schwieriger gewesen. Doch mit den vom Hersteller empfohlenen Schrauben sei die Verarbeitung recht flott von der Hand gegangen.

Massivdiele DIE KOMPAKTE auf den Balkonen verlegt

Auf insgesamt 1.070 Quadratmetern wurde auf den Balkonen der Dielenbelag DIE KOMPAKTE verlegt. Die Balkone lagern auf einer Stahl-Unterkonstruktion, auf die im ersten Schritt eine 40-Millimeter-starke Dreischichtplatte aus massivem Fichtenholz aufgebracht wurde. Den weiteren Schichtaufbau bilden ein Schutzvlies, eine Abdichtung und als Schutzschicht der Abdichtung eine Gummigranulatplatte. „Ursprünglich waren Stellfüße vorgesehen, aber die Aufbauhöhe erwies sich als zu gering. Daher mussten wir umplanen“, erinnert sich Martin Wagner. Gemeinsam mit dem NATURinFORM -Techniker einigte man sich vor Ort auf Kunststoff-Unterleger für den Höhenausgleich. Danach verlegte das sechsköpfige Wagner-Team die vom Hersteller gelieferten Alu-Profile und befestigte darauf schließlich die Massivdielen mit Clips.

DIE KOMPAKTE: Wartungsfrei, witterungsbeständig und sicher

Die Aspekte Wartungsfreiheit, Witterungsbeständigkeit und vor allem Sicherheit bzw. Rutschsicherheit stehen bei den Anforderungen gerade bei öffentlichen Gebäuden ganz oben. Mit der KOMPAKTEN wählte man in Unterhaching einen Dielenbelag aus, der auch in feuchtem und nassem Zustand eine sichere Bodenhaftung gewährleistet. Als Oberfläche stehen eine fein geriffelte Seite oder Blockstreifen zur Auswahl, beide sind für mehr Grip und Rutschfestigkeit gebürstet. Ein weiteres Plus: Im Gegensatz zu Holz splittern Beläge aus Holzverbundwerkstoff nicht. Mit ihrer Länge von maximal bis zu 13 Metern, einer Stärke von 21 Millimetern und durch ihre beidseitig verwendbare Oberfläche ist DIE KOMPAKTE vielseitig einsetzbar. Sie ist in den Standardlängen von 3, 4, 5 und 6 Metern erhältlich; auch sind Sonderlängen zwischen 2 und 13 Metern möglich.

Profi für nachhaltige Outdoor-Beläge und Profile

NATURinFORM ist der Profi für Outdoor-Beläge und Profile. Im Werk im oberfränkischen Redwitz an der Rodach werden die Holzverbundstoffe hergestellt: ein Material, das die optischen Eigenschaften traditioneller Bauholzarten mit der Beständigkeit eines technischen Polymers verbindet. Bei der Herstellung werden die Holzfasern mit einem umweltfreundlichen, sortenreinen thermoplastischen Polymer so zusammengebracht, dass es sich wie ein Schutzmantel um jede einzelne Faser legt. Weil das Polymer selbst vollkommen wasserabweisend ist, kann so auch in die fertige Diele kein Wasser mehr eindringen. Klimaschutz und Ressourcenschonung haben bei NATURinFORM absolute Priorität. Für die als klimaneutral zertifizierte Produktion der Holzverbundwerkstoffe greift der Hersteller ausschließlich auf Holzfasern aus heimischer und nachhaltiger Forstwirtschaft (PEFC-zertifizierte Holzlieferanten) zurück. Hierfür werden somit keine Bäume zusätzlich gefällt, die Holzfasern sind ein Nebenprodukt der holzverarbeitenden Industrie. Alle Produkte sind zudem zu 100 Prozent recycelbar, nach der Verwendung der Dielen werden diese vom Unternehmen nach einer Prüfung zurückgenommen und wieder dem Fertigungsprozess zugeführt.

Für alle Dielen und Fassadenprofile von NATURinFORM liegen die nach internationalen Normen erstellten Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) vor. Alle Produkte werden kontinuierlich Qualitätskontrollen und Belastungstests unterzogen, um eine gleichbleibend tadellose und erstklassige Holzwerkstoffqualität sicherzustellen. Das Unternehmen gibt eine fünfjährige Garantie auf seine Produkte.

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Zum Produkt: Die Kompakte